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Mittelalter

Als Mittelalter wird in Europa im Groben die Zeit von etwa 500 bis 1500 n. Chr. bezeichnet.

Das Frankenreich

Karl der Große
* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748
† 28. Januar 814 in Aachen

Aufgabe 1: Klick auf das Bild, lies den erscheinenden Text und trage die Lösungen ein.

An folgende Meere grenzte das Reich Karls des Großen?

im Norden:

im Westen:

im Süden:

Wie viele Sachsen mussten ihre Heimat verlassen?

Karl der Große

Karl der Große war der bedeutendste Herrscher des Mittelalters. Als er 768 König wurde, erstreckte sich das Frankenreich vom Atlantik über den Rhein zum heutigen Thüringen und von der Nordsee bis zum Mittelmeer.

Durch viele Kriege vergrößerte er sein Reich um Norditalien, Bayern und schließlich Sachsen. Der Krieg gegen die Sachsen dauerte 30 Jahre.

Für einen der zahlreichen Aufstände der Sachsen lässt Karl der Große 4500 Gegnern den Kopf abschlagen. Nach seinem Sieg lässt er 10000 Sachsen ins Frankenreich umsiedeln.

Kaiser Karl der Große
von: Albrecht Dürer
Lizenz: Public domain
Original: Hier

Versuche: 0


Ausdehnung des Frankenreiches

Aufgabe 2: Durch langjährige Kriege eroberte Karl der Große so viele Länder, dass er ein Großteil des heutigen Europas beherrschte. Trage die eroberten Länder ein, die heute Regionen in Deutschland oder Italien sind.

Freistaat in
Süddeutschland
Freistaat in
Ostdeutschland
Region in
Oberitalien

   Frankenreichen 768

   Eroberungen Karls des Großen

   Einflussgebiet

Frankenreich 768-811
von: Wolpertinger
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Original: Hier

Versuche: 0


Aufgabe 3: Die unten aufgeführten Länder lagen früher ganz oder teilweise im Einflussbereich des Frankenreiches. Ziehe sie zu ihren heutigen Flaggen.

Flagge-Belgien Belgien Flagge Deutschland Deutschland
Flagge Frankreich Frankreich Flagge Italien Italien
Flagge Luxemburg Luxemburg Flagge-Niederlande Niederlande
Flagge Österreich Österreich Flagge Schweiz Schweiz
Flagge Slowenien Slowenien

Pfalzen

Regieren eines großen Reiches im Mittelalter

Aufgabe 4: Gleite zuerst mit dem Mauszeiger über die Grafik und lies die auftauchenden Informationen. Ziehe dann im Text die Begriffe an die richtige Stelle.

Königspfalz Aachen

Pfalzmodell

By Pfalzmodell_1981_Leo_Hugot.tiff: Irehuroderivative work: Hic et nunc [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Ein Herrscher im Mittelalter musste "vor Ort" bei seinen Gefolgsleuten (Vasallen) Hof halten, um sein Land zu regieren. Nur im persönlichen Kontakt konnte er seine Herrschaft ausüben und sichern. Also reiste er quer durch das Land zu einem jeweils für ihn eingerichteten Königshof (Pfalz) und machte dort einige Wochen Halt. Wenn Karl der Große sich mit seinem Hofstaat in Bewegung setzte, waren rund tausend Personen unterwegs. Im Bereich des heutigen Deutschlands gab es über 350 Königspfalzen. Eine seiner beliebtesten Pfalzen war die in Aachen.

Aachener Pfalz

Die größte Pfalz von Karl dem Großen war die Aachener Pfalz. Sie beinhaltete eine nach römischen Vorbildern erbaute Königshalle(ligöshankle) und die prächtigste Pfalzkapelle(kelzpflapale) nördlich der Alpen.


Kaiserkrönung

Aufgabe 5: Setz den Text in der richtigen Reihenfolge zusammen.

Ende des 7. Jahrhunderts lag Papst Leo III mit den Römern im Streit. Er fürchtete um seinen Einfluss und bat deshalb Karl den Großen um Hilfe. Karl unternahm einen Italienfeldzug, gliederte die eroberten Gebiete seinem Reich ein und festigte die Macht des Papstes. Dieser krönte ihn am Weihnachtsfest 800 in der Peterskirche zu Rom zum Kaiser. Als Kaiser hatte Karl nun die Aufgabe, die Gemeinschaft der Christen zu schützen und den christlichen Glauben zu verbreiten.



Bauern

Aufgabe 7: Trage unten die richtigen Begriffe ein.

Im frühen Mittelalter bestand die überwiegende Anzahl der Bevölkerung aus Bauern. Sie waren insofern noch frei, als sie über ihren Besitz verfügen konnten. Sie hatten ein hartes Leben und arbeiteten vom ersten Hahnenschrei bis zum Sonnenuntergang. Das Ackerland wurde in Absprache mit der Gemeinde bestellt. Sie legte fest, auf welchen Äckern im Sinne der Dreifelderwirtschaft Getreide angebaut wurde, und welche Äcker brach zu liegen hatten (Flurzwang). Weide Wasser und Wald gehörten allen zusammen (Allmende). Die Freiheit des Bauern wurde jedoch insofern stark eingeschränkt, als er Kriegsdienst leisten musst. Während der vielen Kriege konnten die Felder nicht abgeerntet werden. Viele Bauern verarmten. Zudem führte in manchen Gegenden die Erbteilung dazu, dass die Grundstücke, die man dort auf alle Söhne aufteilte, immer kleiner wurden. So konnte die eigene Familie von dem übriggebliebenen Grundstück nicht mehr versorgt werden.

Dorfgemeinschaft

  • Der Flurzwang war die Pflicht, sich bei der Bewirtschaftung des Ackers mit der Gemeinde abzusprechen.
  • Die Allmende war das Gemeindeeigentum.
  • Der Kriegsdienst war für den Bauern verpflichtend und schränkte seine Freiheiten ungeheuer ein.

Dreifelderwirtschaft

Im Mittelalter hatten die Menschen kaum zu essen. Damit die wachsende Bevölkerung ernährt werden konnte, mussten neue Wege gefunden werden, die Ernteerträge zu erhöhen. Lange Zeit wurde ein Feld nach der Ernte ein Jahr lang nicht bewirtschaftet, damit der Ackerboden sich erhohlen konnte (Zweifelderwirtschaft). Kunstdünger gab es noch nicht. Bereits Karl der Große unterstütze Maßnahmen, die den Bauern zeigten, wie sie erfolgreicher wirtschaften konnten. Er ließ in seinem Reich viele Musterhöfe errichten. Dort konnte sie u.a. begutachten, wie die Dreifelderwirtschaft funktionierte. Hier wurde ein Feld nur jedes dritte Jahr nicht bewirtschaftet. In den übrigen zwei Jahren wurde es einmal mit Sommer- und einmal mit Wintergetreide bestellt. Der Boden konnte sich regenerieren und gleichzeitig wurde viel mehr geerntet.

Aufgabe 8: Ziehe die Symbole an die richtige Stelle.

Zweifelderwirtschaft
1. Jahr Sommergetreide Brache
2. Jahr Brache Sommergetreide
Getreide

Sommergetreide

Brache

Brachland

Dreifelderwirtschaft
1. Jahr Sommergetreide Wintergetreide Brache
2. Jahr Brache Sommergetreide Wintergetreide
3. Jahr Wintergetreide Brache Sommergetreide
Sommer-
getreide

Sommergetreide

Winter-
getreide

Wintergetreide

Brach-
land

Brachland

Merke: Während man bei der Zweifelderwirtschaft jedes Jahr nur die Hälfte des Ackerlandes bewirtschaftete, wurden bei in der Dreifelderwirtschaft zwei Drittel des Ackerlandes genutzt. Auf diese Weise stand jährlich ein Sechstel zusätzliche nutzbare Fläche zur Verfügung.


Technische Neuerungen

Aufgabe 9: Ziehe die Begriffe in die richtigen Lücken.

Bis ins frühe Mittelalter hinein lockerte der Bauer den Acker mit einem hölzernen Hakenpflug auf. Unter hohem Kraftaufwand drückte er den nach unten stehende Haken in den Boden und riss so eine Rille in den Boden. Die Zugleine verlief über die Brust von Ochsen, die so den Pflug zogen.

Im hohen Mittelalter wurde der leistungsfähigere Räderpflug erfunden. Seine Plugschar aus Eisen drang tiefer in die Erde ein und lockerte so den Boden viel besser für die Aussaat auf. Pferde, die stärker als Ochsen sind, konnten mit der Erfindung des Kummets (einer gepolsterter Halsummantelung) als Zugtiere eingesetzt werden. Der Einsatz von Pferden mit Hilfe des Kummets, das die Last gleichmäßig verteilte, vervielfachte die Zugkraft und ermöglicht somit noch tiefere Furchen im Feld. So gelangten die Nährstoffe aus den tieferen Erdschichten nach oben, die Saat konnte sich besser entwickeln und die Ernte war größer. Auch das Bearbeiten schwerer Böden war jetzt möglich und vergrößerte die Anbaufläche.

Auch die Erfindung der Egge, zur Einbringung der Saat, der Sense, zum Schneiden des Getreides und des Dreschflegels, zum Ausklopfen der Getreidekörner erleichterte die landwirtschaftliche Produktion und erhöhte die Ernte.

Räderpflug

See page for author [Public domain], via Wikimedia Commons
Kummet
Pferdegeschirr
By Eichinger (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Hörige Bauern

Aufgabe 10: Lies den Text und trage anschließend die richtigen Begriffe in die Grafik ein.

Aufgrund von Kriegen oder der immer kleiner werdenden Grundstücke gerieten immer mehr Bauern in Not. Bald konnten sie ihre aufgenommenen Schulden nicht mehr zurückzahlen. Um ihr Leben zu retten, blieb vielen nur noch der Ausweg in die Hörigkeit. Sie begaben sich in die Leibeigenschaft. Fortan gehörten sie selbst sowie ihr gesamter ehemaliger Besitz dem Grundherrn. Für diesen mussten sie Frondienste leisten: Felder bearbeiten, das Vieh hüten, Brot backen ... Zudem hatten sie die Zehntabgabe zu entrichten. Der Bauer musste seinem Grundherrn jährlich den zehnten Teil seiner erwirtschafteten Güter (Getreide, Vieh, Obst ...) übergeben. Im Gegenzug bot der Grundbesitzer dem Bauern Hilfe in Not und Schutz im Krieg. Der hörige Bauer war vom Kriegsdienst befreit.

Grundherr

Verpflichtung
  • Schutz im Krieg
  • Hilfe bei Not
 Pfeil
 
  • Zehntabgabe
  • Frondienste
Verpflichtung
 
Pfeil 

Höriger Bauer



Aufgabe 11: Errate die zum bäuerlichen Leben gehörenden Wörter, indem du die passenden Buchstaben findest.

Bauer
Flurzwang
Dreifelderwirtschaft
Allmende
Brache
Räderpflug
Kummet
Grundherr
Zehntabgabe
Frondienst

Siedlungen

Aufgabe 12: Ziehe mit dem Mauszeiger über die Buchstaben. Lies die auftauschenden Informationen und trage die richtigen Begriffe ein.

Entstehungsbereiche von Siedlungen

Ansiedungsorte

In der Nähe alter römischer Siedlungen (B), an Kreuzungen von Fernstraßen (C) oder im Schutz von Klöstern (E), Königspfalzen und Burgen (F) trafen sich früher die Menschen und tauschten Waren aus. Auch Mündungen (A) und Übergänge (D) von Flüssen dienten diesem Zweck. Wenn diese Treffen regelmäßig stattfanden, entstand ein Markt, um den herum sich vielerorts Handwerker ansiedelten. Häufig entwickelte sich solche eine mittelalterliche Siedlung zu einer befestigten Stadt mit Schutzwall und Mauer.


Stadt

Aufgabe 13: Ziehe die Begriffe in die richtigen Lücken.

Eine mittelalterliche Stadt sieht aus wie eine befestigte Burg. Darum nennen sich ihre Einwohner auch Bürger. Zur Sicherheit ist eine hohe Mauer rings um die Stadt herumgebaut. Außerhalb der Stadtmauer befindet sich ein tiefer Graben, den man nur an einer Brücke überqueren kann. So kommt man an das Stadttor, das in der Nacht geschlossen ist. Mitten in der Stadt liegen der Marktplatz und das Rathaus. Wird die Stadt angegriffen, können ihre Bürger auf die Wehrtürme und den Wehrumgang klettern und sich verteidigen.


Markt

Aufgabe 14: Trage dies fehlenden Wörter des Textes ein.

Der Markt einer Stadt war der Ort, an dem Informationen und Waren ausgetauscht wurden.

  • Bauern(abrune) versorgten die Menschen mit Lebensmitteln.
  • Handwerker(wandkehrer) verkauften ihre mit eigener Hand gebauten Erzeugnisse.
  • Kaufleute(laufteuke) boten Waren aus dem Fernhandel an.

Nürnberg
By Michel Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff (Text: Hartmann Schedel) (Own work (scan from original book)) [Public domain], via Wikimedia Commons

Aufgabe 15: Klick die richtigen Begriffe an.

Marktordnung

Der Händler braucht Genehmigung. An welchem Stand er verkauft, das entscheidet . Brotaufseher prüfen, ob die Bäcker das Brot genug gebacken hat. Für Waren sind die Preise vorgeschrieben. Dass Käufer Brot, Fleisch und Käse anfassen, ist .

Versuche: 0


Aufgabe 16: Ordne zu, ob die Waren auf dem Markt von Bauern oder Handwerkern angeboten wurden.

Bauern Fleisch Gemüse Honig Geflügel Getreide Butter Obst
Handwerker Schuhe Leinwand Werkzeuge Pfannen Kämme Nägel Töpfe Messer

Bevölkerungsschichten

Die Bürger einer Stadt gehörten zeitlebens der Schicht an, in die sie hineingeboren wurden. Die Oberschicht der Patrizier bestand aus dem ehemaligen Ortsadel oder reichen Großkaufleuten. Die Oberschicht machte etwa 9 % der Stadtbevölkerung aus. Ursprünglich stellten nur Mitglieder der Oberschicht den Stadtrat. Später erkämpften sich auch Mitglieder der Mittelschicht dort Plätze. Die Mehrzahl der Bürger (ca. 60 % ) waren Handwerker und Kleinkaufleute. Dieser Mittelschicht wurden viele Aufgaben des Gemeinswesens aufgebürdet. Sie war für Maßnahmen der Instandsetzung (Kirchen-, Mauerbau) sowie für die Verteidigung der Stadt zuständig. Jeder Handwerker gehörte einer Zunft an. Die Unterschicht hatte Dienste für die oberen Schichten auszuführen und die Randgruppen waren als Außenseiter abgestempelt.

Stadtschichten


Zunft

Aufgabe 17: Ziehe die Begriffe in die richtige Textlücke.

Eine Zunft bestimmte, was sich in einem Handwerk "ziemte". Die Zunft überwachte die Ausbildung der Lehrlinge. Sie legte fest, wer Geselle und wer Meister werden konnte. Die Zunft setzt auch die Preise für Waren fest. Jeder, der schlechte Waren verkaufte, wurde bestraft. Damit wollte man den Wettbewerb ausschalten. Für Zunftmitglieder galt ein Ehrenkodex. Bei Verstößen gegen diesen Kodex, dem unzünftigen Verhalten, konnte man die Mitgliedschaft verlieren. Als äußeres Zeichen des Ausschlusses wurde häufig ein zur Zunfttracht gehörender "Ohrring" - welcher als Entgelt für den Bestatter diente - aus dem Ohrläppchen gerissen. Das hierdurch entstehende Schlitzohr wurde sprichwörtlich zur Bezeichnung für listige, durchtriebene Menschen.


Aufgabe 18: Jede Zunft hatte als Erkennungsmerkmal ihre eigenen Zeichen, in denen wichtige Symbole der jeweiligen Berufsgruppe auftauchten. Ordne die Berufe den richtigen Zeichennummern zu.

Zunftzeichen

Zunftwappen

By chris 論 (Own work) [GFDL or CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons

1
Schuster
2
Fischer
3
Schlachter
4
Tuchmacher
5
Weber
6
Maler
7
Müller
8
Maurer
9
Zimmerer
10
Dachdecker
11
Schneider
12
Bäcker
13
Sattler
14
Schmiede
15
Kürschner
16
Gerber


Berufe

Aufgabe 19: Ziehe die zugehörigen Berufe in die richtigen Lücken.

Köhler stellten Holzkohle her und lieferten sie an Schmiede. Auch Schiesspulver wurde daraus gemacht. Sogar fauliges Wasser wurde damit gefiltert. Müller mahlten in einer Mühle Körner zu Mehl. Sie mussten die Mühlsteine nachschärfen und nötige Reparaturen ausführen.
Böttcher bauten große Fässer oder auch Haushaltsgeräte aller Art: Becher, Bottiche, Eimer, Kannen, Kübel, Wannen und Waschzuber. Ziegler stellten Backsteine in der Nähe einer Lehmgrube her, indem sie den Lehm formten und anschließend durch ein Feuer härteten.
Nadler fertigten Näh- und Stecknadeln für Hausfrauen und Schneider an. Daneben produzierte er auch Haken, Ketten, Ösen, Schnallen und dergleichen. Abdecker mussten in manchen Bezirken das gefallene Vieh wegschaffen, abhäuten und einscharren. Als Lohnersatz erhielten sie die Felle.
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