Aufhebung adliger Vorrechte
Die Unruhen in Frankreich gerieten außer Kontrolle. Die Nationalversammlung war, nachdem die Bastille in Paris erstürmt wurde, zur wichtigsten Macht im Lande geworden. Sie musste nun handeln, damit Frankreich wieder zur Ruhe kommen konnte. In einer Nachtsitzung vom 4. auf den 5. August 1789 beugte sie sich in vielen Punkten den Forderungen der aufständischen Bauern. Die Nationalversammlung hob zahlreiche Vorrechte des Adels auf und auch die Kirche musste auf ursprüngliche Rechte verzichten. Diese Maßnahmen umfasste 150 Punkte. Abgeschafft wurden u.a. die Leibeigenschaft, Hand- und Spanndienste, die Steuerbefreiung der ersten beiden Stände, die Käuflichkeit der Ämter, die grundherrliche Gerichtsbarkeit, vorrechte der Jagd, der Kirchenzehnte. Die gefassten Beschlüsse zerstörten die Grundlagen der Ständegesellschaft. Welche Ordnung sollte aber für die neue Gesellschaft gelten?
Aufgabe: Unten siehst du Vorrechte, die von der Nationalversammlung abgeschafft wurden. Ordne die erklärenden Sätze richtig zu.
Erklärung |
Bezeichnung |
Adlige mussten dem Staat kein Geld geben. | : Steuerbefreiung |
Einfache Bauern gaben 10 Prozent ihrer Ernte dem Pfarrer. | : Kirchenzehnte |
Einfache Bauern hatten handwerkliche Arbeiten für den Grundherrn zu verrichten. | : Handdienste |
Einfache Bauern hatten Zugvieh und Geschirr für den Grundherrn zu stellen. | : Spanndienste |
Grundherren waren Richter in einfachen Rechtsfragen. | : Grundherrliche Gerichtsbarkeit |
Knechte und die Mägde waren abhängig vom Grundherrn. | : Leibeigenschaft |